Sterneck

Sterneck ist aus dem Maierhof der gleichnamigen Burg über dem Heimbachtal hervorgegangen
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Sterneck ist aus dem Maierhof der gleichnamigen Burg über dem Heimbachtal hervorgegangen

Sterneck ist aus dem Maierhof der gleichnamigen Burg über dem Heimbachtal hervorgegangen und erst 1828 durch Abtrennung von Fürnsal (heute Stadt Dornhan, LKR Rottweil) zur selbständigen Gemeinde geworden. Die Herren von Brandeck erbauten um 1240/50 die strategisch günstigere Feste in Sterneck, die nach ihrem Wappen (drei Sterne) benannt sein dürfte. Sie gaben zwischen 1276 und 1350 ihre Burg Brandeck bei Aischfeld / Dornhan auf. Den Familiennamen behielten sie bei. Zu ihrer Herrschaft gehörten der edelmännische Trollenberg (heute Schwenkenhof 24-Höfe) und Wälde, in der sie hohe und niedere Gerichtsbarkeit ausübten.

Teilungsbriefe von 1484 - die Herrschaft ist mehrfach durch Erbteilung auseinander gerissen worden - verzeichnen Einkünfte aus 32 Gütern, zwei Hofgütern und einer Sägemühle, die jedoch teilweise außerhalb der Herrschaft liegen. Mit Volmar von Brandeck, der seit 1526 wieder die gesamte Herrschaft unter einer Hand vereint hat, stirbt die fast ein halbes Jahrhundert blühende Familie 1549 im Mannesstamm aus.
Da die Herrschaft 1412 den Grafen von Wirtemberg zu Lehen aufgetragen worden ist, fällt sie 1589 nach dem Tod der mit Junker Georg VII. von Ow in Hirrlingen verheirateten Erbin an den Stuttgarter Lehensherren zurück. 1592 wird Hans Burkhard von Anweil, 1612 Adam von Ow, ein Urenkel des letzten Brandeckers, mit der Herrschaft belehnt. 1718 brannte die Burg ab. Danach errichtete die Gräfin Maria Augusta von Attems, geborene von Ow, ein weit größeres Schloss. Durch weitere Erbfolge gelangte die Herrschaft 1725 an die Reichsgrafen von Attems, die sie 1749 mit Wirtemberg gegen die Herrschaft Hirrlingen und gegen 15000 fl. eintauschten.

Das unbewohnte Schloss ist bald zerfallen und dann als Steinbruch ausgebeutet worden. Mit der Auflösung des Ritterkantons Neckar-Schwarzwald 1805, an den die Untertanen weiterhin Steuern abgeführt hatten, wurde die ganze Herrschaft dem Königreich Württemberg einverleibt. Heute sind noch deutlich drei Bauphasen feststellbar. Der untere Teil des Bergfrieds mit anschließenden Grundmauern von 1240/50, der Renaissance-Fries des Turmes aus dem 16. Jahrhundert und der Keller aus der Zeit des Schlossneubaus um 1718.

Zentraler Kirchort der Herrschaft Sterneck war das geroldseckische, seit 1501 alpirsbachische Unterbrändi. Der Kirchensatz der schon 1275 genannten Marienkirche wird 1300 zusammen mit Rechten in Geroldsweiler von Johannes von Geroldseck an Johann von Brandeck verkauft, der seine Patronatsrechte aber schon 1314 an Graf Eberhard I. von Wirtemberg übergibt. 1412 kehren sie im Zusammenhang mit der Lehensübertragung an die Herrschaft zurück. Unterbrändi war auch Kirchort für zwei Leinstetter Höfe, deren Bewohner erst ab 1508 den Gottesdienst in der bereits 1275 erwähnten Pfarrkirche Leinstetten besuchen durften. Die Kirchenabgaben mussten aber die beiden Hofbesitzer weiterhin nach Unterbrändi entrichten. Trotz der 1589 erfolgten Reformation der Herrschaft Sterneck setzten die von Ow nach 1612 wieder den katholischen Gottesdienst in Unterbrändi durch, was die Neugründung einer evangelischen Pfarrei in Fürnsal notwendig machte. Die 1777 geschlossene Kirche, zu deren Muttergottes früher intensiv gewallfahrt wurde, war ab 1814 ein Bauernhaus, beherbergte auch Handwerker und wurde 1988 zu einem Café-Gasthaus umgebaut.

Im Jahre 1989 wurde auf mehrheitlichen Wunsch der Bevölkerung Oberbrändis dieser bisherige Teilort Wittendorfs nach Sterneck eingegliedert, was auch im Zusammenhang damit zu sehen ist, dass der Teilort Oberbrändi von Wittendorf getrennt in seiner Gesamtheit von Sternecker Gemarkungsfläche umgeben ist. Da der Neubau eines Rathauses in Sterneck nicht mehr realisiert wurde, hat man im Jahr 1992 die nicht mehr als solche verwendete Schule in Oberbrändi zum Bürgerhaus umgebaut, wobei hier auch Räumlichkeiten für die Ortschaftsverwaltung Sterneck entstanden sind. Im Jahr 2006 wurde neben dem Bürgerhaus in Oberbrändi der Neubau eines Feuerwehrhauses für das Feuerwehrfahrzeug errichtet. Zentral gelegen ist somit ein neuer Mittelpunkt der Teilgemeinde Sterneck geschaffen worden.