Rodt

Ob der im Reichenbacher Schenkungsbuch am Anfang des 12. Jahrhunderts genannte Liutfridus de Rode, der diesem Kloster eine Hube in Sindelstetten (abgegangener Ort bei Egenhausen, Landkreis Calw) übergibt, und sein Sohn Billung, der sein Gut in Rauchelheim (abgegangener Ort bei Erlach, Stadt Renchen, Ortenaukreis) schenkt, als Vertreter eines damals in Rodt ansässigen Ortsadels zu gelten haben, kann nicht schlüssig erklärt werden. Obwohl Rodt mit ziemlicher Sicherheit älter sein dürfte als Loßburg, ergibt sich die erste urkundliche Nennung erst für das Jahr 1319, als Albrecht von Ehningen (LKR Böblingen), Lehensmann der Pfalzgrafen von Tübingen, sein "Dorf, das da haisset das Rode" mit Vogtei und Zubehör sowie den Brühl bei Lossburg an Volz von Neuneck zu Glatt und seinen Bruder Johann um 52 Pfund Heller verkaufte.

1483 wurde das Dorfrecht von "Rod vor dem Walde" in einem Weistum aufgezeichnet. 1601 erkaufte Herzog Friedrich I. von Wirtemberg Rodt um 8500 fl. von Wildhans von Neuneck zu Glatt, um es als ersten Amtsort dem eben neu entstandenen Amt Freudenstadt zuzuteilen, dessen Schicksale es als selbständige Gemeinde bis zur Eingliederung nach Loßburg (1938) teilte. Von der mittelalterlichen Tiefburg ist nichts erhalten geblieben, lediglich Flurnamen erinnern an die einstige adelige Ortsherrschaft. Die 1520 erbaute spätgotische Kapelle zum Hl. Jakob wurde 1931, das 1835 erstandene Schulhaus 1965 abgebrochen. Glasmalereien von 1572 fanden im Gemeindehaus in Rodt (1921 erbaut) eine neue Bleibe. Rodt wurde erst beim Übergang an Württemberg reformiert. Es erhielt 1964 die katholische Filialkirche St. Martin.

1991 wurde an der nördlichen Markungsgrenze von Rodt am "Silbersteigle" wenige Meter südlich der Lauter der Querschlag eines Silberstollens entdeckt. Dies sind die einzigen noch vorhandenen Spuren von früherer Bergbautätigkeit auf der Gemarkung der Gemeinde Loßburg.